Ich gebe zu, dass ich, vor allem vor der Geburt meines ersten Kindes, kurz nach der Geburt meines ersten Kindes und zur Kinderwunschzeit für Kind Nr.2 auf der Familienplattform "urbia" quasi gelebt habe. Der Austausch da war tatsächlich oft hilfreich und schön, ich habe nette Kontakte geknüpft, von denen ich eine sogar im "real life" kennen gelernt habe, was ich ganz wunderbar finde. Und wenn man dann den Rest an Super-, Über- und Helikoptermüttern, der dort kreist, ignoriert, dann kann es dort ganz nett sein ;) In den letzten zwei Jahren war ich nicht mehr so aktiv dort. Die Zeit fehlt, und irgendwie ist es mir einfach nicht mehr so wichtig gewesen.
Trotzdem, hier mein Geburtsbericht, wie ich ihn im Forum "Geburtsberichte" dort geteilt habe, aber leicht modifiziert (denn mein Schreibstil war da noch schlimmer, als er es jemals sein konnte ;) ):
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vorweg muss ich berichten, dass mein kleiner schon seit ca. der 25. ssw nicht mehr richtig mitgewachsen ist, da die plazenta nicht richtig durchblutet war.. ich wurde also ab der 32. ssw engmaschig kontrolliert und es hieß immer wieder, der kleine müsse bald kommen und "hoffentlich schaffen wir es bis zur 34. ssw"
ein ewiges hin und her - aber irgendwie ging es dann doch immer noch ein bisschen voran - wobei unsere sorge um den zwerg schon groß war, da die ärzte echt ein bisschen gepokert haben, wie es mir schien (Anmerkung vom 20.11.2014: es schien mir nur so, da ist schon alles so optimal gelaufen, wie es unter den Umständen laufen konnte, und ich bin den Ärzten des Freiburger Josefkrankenhauses und meinem Gynäkologen sehr, sehr dankbar für die gute Betreuung, die umsichtigen Entscheidungen, die sie immer zum richtigen Zeitpunkt gefällt haben)
wir sind also am 19.11.2008 ins KKH gefahren und ich habe mit den tabletten begonnen. und was soll ich sagen, es hat sich NICHTS getan, den ganzen tag lang
am 20.11. bin ich dann wieder zum tabletten schlucken und CTG gegangen, mache noch scherze mit der hebi, sie geht raus und in dem moment ging es von 0 auf 100 - wie man so schön sagt - los mit den wehen
ich wurde dann noch mal untersucht (was für die arme ärztin eher schwierig war, da ich nur noch lag, wieder aufsprang, mich wieder hingelegt habe...
dann sagte sie: ja, dann pressen sie doch schon mal mit. da waren von der ersten wehe um ca. 15 uhr vielleicht 30 minuten vergangen
er wurde dann gleich von den kinderärzten druchgecheckt, aber dann konnten wir ihn noch bestimmt 45 minuten bei uns haben, bis er dann leider auf die kinderintensivstation musste, da er eben so klein und leicht war. da wurde er aber bestens versorgt und betreut und musste auch nur in den inkubator bis sicher war, dass er die temperatur halten kann. in der woche drauf am dienstag durfte ich ihn mit auf station nehmen, mittwoch durften wir nach hause
so viel zu meiner blitzgeburt.mittlerweile hat der kleine sich bestens entwickelt und steht den normalgewichtig geborenen kindern in seinem alter kaum noch nach.
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Die Geburt unter diesen Umständen - Wehen von jetzt auf gleich, und 45 Minuten später ist das Kind da - war wirklich unglaublich. Und nein, es war ganz und gar nicht schön, dass es so schnell ging. Wenn ich an diesen Tag zurückdenke, dann habe ich diese 45 Minuten auf der einen Seite noch so genau vor mir, auf der anderen Seite kommt es mir vor, als hätte ich von dieser Dreiviertelstunde so rein gar nichts mitbekommen. Krass. Anders kann man es nicht nennen. Aber es sei nur so viel gesagt: die Geburt meiner Tochter 3 Jahre, 2 Wochen und 6 Tage später hat mich komplett entschädigt, auch, wenn es sich wieder um eine eingeleitete Geburt gehandelt hat.
Aber wie sagt man so schön: raus kommen sie alle, irgendwie :)
In diesem Sinne gehen wir jetzt gleich ordentlich feiern!
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